Dienstag, April 23, 2024
spot_img
StartAktuellStudie zeigt: Deutsche Krankenhäuser haben Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung

Studie zeigt: Deutsche Krankenhäuser haben Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung

München (btn/Cherwell) – Über ein Drittel der deutschen Krankenhäuser ist in Sachen Digitalisierung schlecht oder sehr schlecht aufgestellt. 49 Prozent der befragten Krankenhausmitarbeiter klagen über fehlende personelle Ressourcen. 67 Prozent erhoffen sich von Digitalisierung einfachere Erledigung bürokratischer Aufgaben. 

Durch die Corona-Pandemie sind die Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäuser verstärkt in den Fokus der öffentlichen Debatte geraten. Doch was sind jenseits der Pandemie die derzeit größten Herausforderungen? Sind Prozesse in Krankenhäusern ausreichend digitalisiert, um diese zu meistern? Cherwell Software, einer der führenden Lösungsanbieter für Enterprise-Service-Management-Software, ging dieser und anderen Fragen in einer Studie zusammen mit YouGov auf den Grund. Dazu wurden in Deutschland 308 Fachangestellte aus dem Gesundheitswesen von Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt.

Fehlende Ressourcen machen Krankenhäusern zu schaffen

An erster Stelle der Herausforderungen in Krankenhäusern stehen stagnierende oder sogar sinkende Budgets. Dies gaben 55 Prozent der befragten Krankenhausmitarbeiter an. Auch die gestiegenen Erwartungen der Patienten an die Servicequalität (37 Prozent), die obligatorische Umstellung auf die elektronische Patientenakte (33 Prozent) sowie die Bereitstellung neuer digitaler Dienstleistungen für Patienten, wie etwa Videosprechstunden oder Selbstbedienungsportale (31 Prozent), werden als herausfordernd gesehen.

Bild: Cherwell

Dass eine zeitgemäße digitale Ausstattung von Krankenhäusern notwendig ist, um all diese Aufgaben zufriedenstellend bewältigen zu können, ist mittlerweile unbestritten. Doch genau an diesem Punkt besteht noch großer Nachholbedarf. Über ein Drittel (34 Prozent) der deutschen Krankenhäuser ist in Sachen Digitalisierung schlecht oder sehr schlecht aufgestellt, so das Zeugnis der eigenen Mitarbeiter.

Krankenhauszukunftsgesetz: 65 Prozent der Mitarbeiter haben noch nie davon gehört

Die Bundesregierung hat bereits erkannt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Mit einem mehrere Milliarden Euro umfassenden Investitionsprogramm – dem „Krankenhauszukunftsgesetz“ (kurz: KHZG) – will sie die Digitalisierung der Krankenhäuser vorantreiben. Unter den Beschäftigten in den Krankenhäusern hat sich dies bisher jedoch kaum herumgesprochen: Zwei Drittel von ihnen haben noch nichts vom KHZG gehört, 19 Prozent kennen es zwar, wissen aber nichts über den Inhalt. Lediglich 12 Prozent wissen, was das Gesetz beinhaltet.

Bild: Cherwell

Von denjenigen Befragten, die das KHZG kennen, gaben immerhin 47 Prozent an, dass Ihre Einrichtung im Jahr 2021 größere Digitalisierungsaktivitäten im Rahmen dieses Gesetzes plant. Auffallend hierbei ist, dass über die Hälfte (55 Prozent) der Krankenhäuser mit mehr als 1000 Mitarbeitern entsprechende Investitionen planen, bei den Krankenhäusern mit 100 bis 249 Mitarbeitern aber nur etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent). Kleinere Krankenhäuser drohen also in Sachen Digitalisierung weiter an Boden zu verlieren.

Mitarbeiter klagen über Stress und nicht funktionierende Technik

Dabei ist der Druck sich zu digitalisieren hoch, schließlich berichten zahlreiche Krankenhausmitarbeiter von einem enorm hohen Stresslevel und müssten dringend entlastet werden. Häufigste Ursache ist mit 49 Prozent die Ressourcenknappheit – also zu wenige Ärzte sowie zu wenig Pflege- und Verwaltungspersonal. Weitere Stressfaktoren sind der zu hohe Zeitdruck und die zu geringe Wertschätzung mit jeweils 44 Prozent sowie nicht funktionierende Technik – von Computern, über Drucker, bis hin zu medizinischen Geräten – mit 23 Prozent.

Bei großen Krankenhäusern (über 1000 Mitarbeiter) ist der Leidensdruck oft besonders groß: Hier klagen 53 Prozent über Ressourcenknappheit und 23 Prozent über zu viele Routineaufgaben, während es bei kleineren Häusern (100 bis 249 Mitarbeiter) nur 33 beziehungsweise 15 Prozent sind.

Krankenhausmitarbeiter erhoffen sich Besserung durch Digitalisierungsmaßnahmen

Von genau diesen Problemen erhoffen sich die Krankenhausmitarbeiter durch Digitalisierungsmaßnahmen Besserung: Für 67 Prozent hat eine einfachere und effizientere Erledigung von bürokratischen Aufgaben Priorität. Weitere Erwartungen sind bessere Dienstleistungen für Patienten (47 Prozent), einfachere und effizientere Erledigung von medizinischen Aufgaben (44 Prozent), mehr Automatisierung (44 Prozent), Kosteneinsparungen (36 Prozent) sowie eine bessere Mitarbeiterzufriedenheit (36 Prozent). Kurz gesagt erhoffen sich Krankenhausmitarbeiter von der Digitalisierung also vor allem eine Befreiung von Routinen und bürokratischem Aufwand, damit sie sich besser um die Patienten kümmern können.

Bild: Cherwell

Über die Studie: Für die Studie wurden deutschlandweit 308 Arbeitnehmer von Unternehmen aus dem Gesundheitswesen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt. Der Befragungszeit war zwischen dem 13. Und 21. Januar 2021. Die Online-Studie wurde von dem britischen Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Cherwell Software durchgeführt.

Über Cherwell: Cherwell Software ist einer der führenden Anbieter von Enterprise Service Management-Software. Die Lösungen von Cherwell ermöglichen eine flexible Verwaltung und Automatisierung geschäftskritischer Services. So können Unternehmen etwa IT Self-Service-Portale oder Geschäftsprozesse wie das Mitarbeiter-Onboarding selbständig an die Bedürfnisse einzelner Abteilungen anpassen. Die Zusammenführung von Services auf eine einzige Low-Code-Plattform sowie eine kürzere Time-to-Value sparen Kosten und erhöhen die Mitarbeiterproduktivität. Zu den Kunden von Cherwell zählen etwa die HeidelbergCement AG, die Flughafen München GmbH und die Deutsche Bahn-Tochter Arriva PLC. Das 2004 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Colorado Springs (USA) verfügt über Büros in Deutschland, Großbritannien und Australien. Weltweit beschäftigt Cherwell mehr als 600 Mitarbeiter.

 

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich bei BTN Media um Business Development und den Aufbau von neuen Geschäftsfeldern. Er hat über 19 Jahren Erfahrung und Erfolg im Medien- und Onlinebusiness, u.a. bei Burda, Verlagsgruppe Milchstraße, Bauer Verlagsgruppe und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerk. Meine Erfahrung als Sales- und BD-Verantwortlicher, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
zugehörige Artikel

Top Artikel