Dienstag, März 19, 2024
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Cloud Racers: Die Auswirkungen der Datenbeschleunigung durch SD-WAN

Frankfurt (btn/Gastbeitrag von Ingo Wupper, VP Sales – Strategic Enterprise Business, GTT) – Für die globalen Netzwerke stellt SD-WAN eine kleine Revolution dar. Immerhin bieten die Hybridnetze die Möglichkeit, die Art der Datenströme zu identifizieren, diese optimal zu transportieren und so zu einer guten Applikationserfahrung der Nutzer beizutragen. Doch was gibt es hier zu beachten?

Ingo Wupper, VP Sales von GTT (Foto von Sabine Kristan)

In den kommenden Jahren ist SD-WAN gut positioniert, um für Unternehmen zu einem Enabler zu werden, der es ihnen ermöglicht, die Transparenz zu steigern, die Leistung zu erhöhen und die Sicherheit zu verbessern. Dies sorgt in der Folge für mehr Agilität, Effizienz und bessere Leistung, bringt aber auch eine gewisse Komplexität mit sich, weil die technischen Skills einem IT-Team im Betrieb einiges abverlangen. So zieht die Sicherheit der Datenströme und der direkte Zugriff auf Dienste in der Cloud von entfernten Standorten oft eine Änderung der Netzwerkarchitektur nach sich.

Die Netzwerkvirtualisierung und –steuerung auf Anwednungsebene der letzten Jahre hat das Monitoring granularer und damit auch schwieriger und unübersichtlicher gemacht. IT-Teams müssen heute über die Ausrüstung und Anbindungsbandbreiten hinausgehen und zusätzlich Anwendungen und deren Datenströme untersuchen.

Ist der Do-it-yourself-Ansatz noch zeitgemäß?

Diese Veränderung treibt die IT-Teams von Unternehmen dazu, den Do-it-yourself-Ansatz aufzugeben und stattdessen auf die Auslagerung von SD-WAN-Netzen zu setzen. Laut Frost & Sullivan entscheiden sich 80 Prozent der Unternehmen mittlerweile für verwaltete SD-WAN-Dienste, während 20 Prozent der Organisationen, dies noch immer selbst in die Hand nehmen. Die Herausforderung besteht darin, dass es mehrere SD-WAN-Anbieter gibt, die auf das gleiche Problem reagieren, aber mit unterschiedlichen Ansätzen. Dazu gehören reine SD-WAN-Akteure, Netzbetreiber, Integratoren und solche, die interne Lösungen entwickeln. Die Wahl des Ansatzes hängt sehr stark von der Expertise der internen IT-Teams ab.

Laut der aktuellen IDC-Studie „SD-WAN: Wettbewerbsfaktor im digitalen Zeitalter“ sind Anwendung und Nutzung der Technologie jedoch nicht gleichmäßig auf alle Branchen im deutschsprachigen Raum verteilt. In der Industrie weisen beispielsweise schon 54 Prozent der diskreten Fertigung und 43 der prozessorientierten Fertigung eine hohe Applikationsperformance im Bereich SD-WAN auf. In den Branchen Handel und Logistik ist der Wert mit 28 Prozent bzw. 34 Prozent niedriger.

Zu den zentralen Herausforderungen der WAN-Optimierung zählen dabei in allen betrachteten Branchen die Themen Security, Performance und Bandbreite. Dabei haben IT-Verantwortliche in Österreich früher als ihre Kollegen in Deutschland und in der Schweiz mit der umfassenden Modernisierung ihre Netze begonnen. Mit 36 Prozent liegen die Manager aus der Alpenrepublik im Prozess der vollständigen SD-WAN-Implementierung vor den beiden Nachbarländern. Aber auch zwischen den drei Ländern zeigen sich bei der Nutzung der Technologie sowohl Ähnlichkeiten wie auch unterschiedliche Ansprüche: Während das Thema Sicherheit in allen drei Ländern ganz oben auf der Agenda steht, fordern die deutschen IT-Leiter hohe Performance zwischen geografischen Lokationen. In Österreich und der Schweiz wird hingegen mehr Bandbreite als wichtig erachtet, für Schweizer IT-Profis zudem das Management komplexer Netzwerke.

Welche Funktionen vereinfachen das Netzwerk?

Im digitalen Zeitalter, mit der Public Cloud als dem zentralen Delivery-Modell für IT-Ressourcen, benötigen immer mehr Unternehmen ein agiles Netzwerk, das Änderungen schnell abbilden, Anwendungen nach Bedarf priorisieren, Clouds integrieren und Applikationsgeschwindigkeiten zentral steuern kann. Die Modernisierung der IT-Infrastruktur ist somit eine der wichtigsten Prioritäten für die Cloud-Migration. Zudem wächst durch das Internet der Dinge (IoT) und mit der Verknüpfung von betriebswirtschaftlicher IT mit der Technik in den Produktionsanlagen das Datenvolumen stark an. Konventionelle Wide Area Networks, die auf reiner MPLS-Technologie basieren, sind folglich nicht mehr optimal ausgelegt für die Unterstützung von Digital Transformation und Cloud Computing. Infolgedessen werden suboptimierte Netzwerke die Ausführung einer digitalen Strategie behindern oder im schlimmsten Fall gar verlangsamen.

Immerhin verstehen Firmen und Organisationen zunehmend die Bedeutung ihres Unternehmensnetzwerks als Grundlage moderner IT-Architekturen und -Infrastrukturen. Unternehmen und Organisationen können SD-WANs demnach zur Beschleunigung der digitalen Transformation einsetzen, um den anwachsenden und immer schneller werdenden Anwendungs- und Datenverkehr zu managen – sowie die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Netzwerkleistung an allen Standorten zu gewährleisten. Bei der Umstellung auf SD-WAN ist es wichtig, nach Funktionen zu suchen, die das Netzwerkmanagement vereinfachen. Durch Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, mit einem einzigen Gerät mehrere Funktionen zu integrieren, werden die Installtions- und Betriebsaufwände reduziert.. Beispielsweise hat das internationale Textilunternehmen Caroll SD-WAN eingeführt, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Das Unternehmen nutzt SD-WAN, um eine größere Flexibilität zu erreichen und das Netzwerk zur Unterstützung von Cloud-basierten Anwendungen zu optimieren, wodurch die Organisation die Flexibilität erhält, ihre Strategie der digitalen Transformation besser und schneller zu unterstützen.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Bei der Auswahl des Sourcing-Modells ist es vor allem wichtig, den Reifegrad des IT-Teams eines Unternehmens – also die Fähigkeiten und die Erfahrung – zu reflektieren. Immer mehr Unternehmen sind sich mittlerweile darüber im Klaren, dass die End-to-End-Kontrolle und Vorhersagbarkeit ihrer geschäftskritischen Anwendungen viel schwieriger zu erreichen ist, wenn Internetanbindungen lediglich unter Kostengesichtspunkten lokal eingekauft werden, diese jedoch dann keinen effizienten, latenzarmen Internetzugang zu ihrer Cloud oder ihrem Software-as-a-Service Provider anbieten können. Bei vielen Unternehmen setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass der Einkauf und die Überwachung von weltweit verteilten Internetanbindungen nicht zum Kerngeschäft gehört und Effizienz kostet, die an anderer Stelle in den IT-Abteilungen besser investiert wäre. Insofern ist es essentiell, einen Service Provider mit guter Netzinfrastruktur einzusetzen. Die Entscheidung für die Administration des Dienstes durch einen erfahrenen SD-WAN- und Netzwerkdienstleister, am besten aus einer Hand, stellt darüber hinaus die Bereitstellung des Kernnetzes, einen effizienten und performanten Netzbetrieb und eine optimale SD-WAN Konfiguration sicher.

Bei der Evaluierung einer SD-WAN-Lösung darf das Management SD-WAN nicht als reinen Konnektivitätsdienst zur Kostensenkung betrachten. Der Bewertungsprozess sollte auch alle anderen Vorteile der jeweiligen SD-WAN-Lösungen in punkto vereinfachtes Netzwerkmanagement und verbesserter Anwendungsleistung und damit Kundenutzen berücksichtigen. Beide liefern dem Unternehmen echten Mehrwert. Weil immer mehr Unternehmen aus verschiedenen Sektoren und Regionen ihre Angebote digitalisieren, ist es an der Zeit, SD-WAN zu nutzen, um eine Zukunft in der Cloud zu unterstützen und die Flexibilität zu erlangen, die von einer digitalen Welt verlangt wird.

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich bei BTN Media um Business Development und den Aufbau von neuen Geschäftsfeldern. Er hat über 19 Jahren Erfahrung und Erfolg im Medien- und Onlinebusiness, u.a. bei Burda, Verlagsgruppe Milchstraße, Bauer Verlagsgruppe und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerk. Meine Erfahrung als Sales- und BD-Verantwortlicher, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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