Mittwoch, April 24, 2024
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Corona-Krise offenbart: Nachholbedarf bei Digitalisierung in Deutschland

Berlin (btn/ots) – 92 Prozent der Top-Führungskräfte in Deutschland erwarten einen Digitalisierungsschub durch Corona. Der Nachholbedarf bei Digitalisierung ist gerade im öffentlichen Sektor hoch. Nutzung von Big Data für Corona-Bekämpfung sinnvoll, auch gemeinsam mit den USA. 

Gerade im öffentlichen Sektor gibt es aus Sicht von Führungskräften erheblichen Nachholbedarf beim Thema Digitalisierung in Deutschland, nicht zuletzt bei der Nutzung von Big Data für die Corona-Bekämpfung. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage von rund 500 Top-Führungskräften aus Wirtschaft und Politik, die das IfD Allensbach in Kooperation mit dem European Center for Digital Competitiveness durchgeführt hat.

Den größten digitalen Nachholbedarf sehen die befragten Führungskräfte im öffentlichen Bereich. (obs/ESCP Berlin)

92 Prozent der befragten Top-Führungskräfte erwarten als Folge der Corona-Krise einen Digitalisierungsschub für Deutschland. Den größten digitalen Nachholbedarf sehen die Befragten im öffentlichen Bereich. Dieser ist nach Ansicht der Spitzen aus Politik und Wirtschaft bei Schulen (81 %), der öffentlichen Verwaltung (79 %), Hochschulen (42 %) und dem Gesundheitswesen (40 %) am größten. Im Vergleich hierzu schneiden Unternehmen aus Dienstleistung und Industrie mit 27 Prozent und beziehungsweise 22 Prozent noch tendenziell gut ab. Trotz der Diskussion um 5G, die die öffentliche Debatte um Digitalisierung in Deutschland stark geprägt hat, sehen beim Thema Netzausbau nur 3 Prozent der Top-Führungskräfte einen Nachholbedarf in Deutschland (siehe Grafik 1). „Staatliche Investitionen in die digitale öffentliche Infrastruktur sind überfällig“, fasst Professor Philip Meissner die Ergebnisse zusammen. „Diese können helfen, die Wirtschaft in den aktuell sehr herausfordernden Zeiten zu unterstützen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Landes für die Zukunft zu stärken.“

Nutzung von Big Data für Corona-Bekämpfung sinnvoll, auch gemeinsam mit den USA

Verfügt die Politik über hinreichend Daten für die Beurteilung der Corona-Lage? Und sollten neueste Big Data basierte Methoden verwendet werden? Hier sind sich die befragten Top-Führungskräfte uneins. Bei der Beurteilung der Datenbasis für die Entscheidungen der Politik im Hinblick auf Corona würden sich 49 Prozent der Befragten eine stärkere Nutzung von Big Data Lösung wünschen, 48 Prozent der Top-Führungskräfte sind der Meinung, dass die Daten des Robert Koch-Instituts und der John-Hopkins-Universität zur Beurteilung der Lage ausreichend waren.

Eine Zusammenarbeit mit den USA im Bereich Big Data scheint aus Sicht der Befragten sinnvoll. Eine breite Mehrheit spricht sich für einen Austausch mit US-amerikanischen Unternehmen aus. 42 Prozent der Befragten halten einen solchen Austausch im Bereich Big Data grundsätzlich für sinnvoll, 25 Prozent tun dies in Ausnahmefällen. Nur 22 Prozent der Top-Führungskräfte halten generell eine Zusammenarbeit nur mit europäischen Anbietern für sinnvoll.

Diese Ergebnisse stützen sich auf eine aktuelle repräsentative Umfrage des IfD Allensbach von rund 500 Spitzen aus Politik und Wirtschaft, darunter Geschäftsführer und Vorstände aus der Wirtschaft sowie führende Politiker wie Minister, Staatssekretäre und Fraktionsspitzen. Die Befragung wurde zwischen dem 17. Juni und 9. Juli 2020 durchgeführt. Die Leitung der Studie liegt bei Professor Dr. Klaus Schweinsberg, Professor Dr. Philip Meissner und Dr. Christian Poensgen vom European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School Berlin.


Weitere Informationen zum European Center for Digital Competitiveness unter: www.digital-competitiveness.eu

ESCP Business School: Die ESCP Business School ist eine internationale Wirtschaftshochschule mit Standorten in 6 europäischen Metropolen, in Berlin, London, Madrid, Paris, Turin und Warschau. Gegründet 1819 ist die ESCP die älteste Business School weltweit. Bis heute belegt die Business School regelmäßig Spitzenplatzierungen in den Rankings der Financial Times. In Deutschland ist die ESCP Business School Berlin staatlich anerkannt und kann damit Abschlüsse, wie auch den Doktortitel, verleihen. Akademische Schwerpunkte der ESCP Berlin sind die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Jährlich beginnen mehr als 6.000 Studierende ihr Studium an der ESCP Business School. Über 5.000 Manager und Führungskräfte nehmen an Weiterbildungstrainings und Seminaren teil. Allein im letzten Jahr kamen die Teilnehmenden aus 120 verschiedenen Ländern weltweit.


European Center for Digital Competitiveness by ESCP Business School: Das European Center for Digital Competitiveness wurde an der ESCP Business School in Berlin gegründet mit dem expliziten Ziel, das Thema digitale Wettbewerbsfähigkeit stärker in die politische und öffentliche Debatte einzubringen, wo es derzeit nur eine untergeordnete Rolle spielt. Vor dem Hintergrund der digitalen Revolution, in der sich unsere Wirtschaft und Gesellschaft gerade befinden, muss das Thema digitale Wettbewerbsfähigkeit eine größere Rolle spielen, um unseren Wohlstand auch für die Zukunft zu sichern. Ebenso wollen wir in diesem zunehmend dynamischen Umfeld das Vorhaben unterstützen, Europa als globalen Vorreiter für eine verantwortungsvolle Anwendung von Technologie im Dienste der Gesellschaft zu positionieren.

Laura Langer
Laura Langerhttp://www.leadfactory.com
Laura ist seit Mitte 2015 als Redakteurin und Marketing Manager bei Business.today Network tätig. Zuvor machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.
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