Dienstag, März 19, 2024
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Telekommunikation in Deutschland: Die Chancen der Digitalisierung

Das relativ dünn besiedelte Schweden hat kein Problem auf die 128-fache Internetgeschwindigkeit Deutschlands zu kommen – selbst dort, wo sich die Elche „Gute Nacht“ sagen. Dagegen kann es mitten in Brandenburg oder Thüringen vorkommen, das „kein Signal“ die einzige Reaktion eines Laptops oder Smartphones ist, wenn Benutzerin oder Benutzer eine wichtige Nachricht verschicken will oder eine Überweisung machen möchte. Komplexere Anwendungen wie Datenbankabrufe oder Verifizierungen von Transaktionen bei Banken oder eBrokern brauchen Bandbreite – und dort liegt Deutschland gerade auf einem europäischen Mittelplatz. Hinter Schweden, den Niederlanden, Dänemark und Luxemburg. Dieses Problem wurde vielen Deutschen in den neuen Homeoffice-Zeiten klar: Die Suchanfragen nach DSL- und “Internet per Kabel“ stiegen seit Beginn der Pandemie um fast ein Drittel an. Kein Wunder, denn laut den Spezialisten von „Speedtest“ liegt Deutschland mit einer durchschnittlichen mobilen Download-Geschwindigkeit von 75 Mbit/s weltweit auf Platz 30 und damit deutlich unter dem Spitzenreiter Saudi-Arabien mit 190 Mbit/s.

Bedarf an schnellen und stabilen Netzen steigt extrem

Dabei werden die Anforderungen an die Netze noch größer: Rund 376.000 neue Domains wurden im vergangenem Jahr bei der denic registriert, das ist die höchste Zahl an Neuregistrierungen seit acht Jahren. Seiten, die zulange zum Laden brauchen, werden von den Nutzern abgestraft, egal ob es an einem Seitenfehler oder mangelnden Leitungsgeschwindigkeit liegt. Und es waren nicht nur Freiberufler, kleinere Unternehmen oder Institutionen, die in dem ersten Corona-Jahr digital nachrüsteten: Tausende von Schulen gingen online, mit unterschiedlichen digitalen Lehrräumen, die im Alltag wegen Verbindungsschwierigkeiten oft zu Leerräumen wurden. In den Home-Offices ver-x-fachte sich innerhalb weniger Monate die Zahl an Videokonferenzen und in vielen Mietshäusern waren und sind die Netze immer wieder überlastet. Die Zahl der Homeoffice-Arbeiterinnen und Arbeiter wird zwar wieder zurückgehen, gleichzeitig werden aber datenintensive Anwendungen vom Rechner am Küchentisch die neue Normalität. Und wenn der Schreibtisch nicht in Kreuzberg oder Bogenhausen stehen soll, sondern in ländlicher Idylle, dann wird es ohne stabile Funkverbindungen oder Glasfaserkabel ganz schwierig mit dem neuen Arbeitsplatz.

Neue Online-Angebote in Verwaltung und Gesundheit brauchen stabile Bandbreiten

Die kommenden Anforderungen an ein schnelles Internet sind elementar für all die digitalen Werkzeuge, die noch kommen werden. Nichts ist nervender für Nutzerinnen und Nutzer, wenn inmitten wichtiger Anmeldeprozesse bei Behörden oder dem Austausch medizinischer Dokumente die Verbindung zu langsam wird oder ganz abbricht. Für Telekommunikationsanbieter bedeutet dies: Wer sich im Wettbewerb nachhaltig durchsetzen will, muss sich holistisch an die Thematik Digitalisierung wagen. eKYC-Prozesse („electronic know your customer“) werden in den nächsten Jahren zum Standard. Diese Verfahren lösen den Gang mit dem Personalausweis zur Post oder einer anderen vertrauenswürdigen Institution ab, mit der man sich für bestimmte Dienstleistungen oder Vertragsabschlüsse identifizieren muss. So sind es neben den neuaufkommenden Anwendungsfeldern wie eGoverment, auch die Telekommunikationsunternehmen, die sich effizienten, digitalen Lösungen öffnen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Führende Anbieter solcher innovativen Lösungen kommen direkt aus Deutschland. WebID von Gründer CEO Frank S. Jorga aus Hamburg bietet mit ihren digitalen Identifikationslösungen innovative Anwendungen für Telekommunikationsunternehmen.

Deutsch Anbieter bieten Lösungen für den Weltmarkt

Marktführer WebID erwartet nach einem Umsatzsprung von 13 Millionen auf 20 Millionen Euro in 2020 für dieses Jahr einen Umsatz von 30 Millionen Euro. Trotz der Umsatzsteigerung nahm das Unternehmen mit Anacap (London) einen Mehrheitsinvestor an Bord: „Wir brauchen einen Investor, der WebID die Möglichkeit gibt, eine globale Marke zu werden“, sagt Unternehmensgründer Frank S. Jorga. „Das Ziel ist, dass wir für Unternehmen weltweit die Kundenprüfung übernehmen können. Jetzt besteht die Chance, dass wir uns als deutsches Unternehmen gegen amerikanische und chinesische Wettbewerber behaupten.“

Der globale Markt der Identifikationsdienste könne laut Jorga in fünf Jahren aufgeteilt sein. Sein Unternehmen unterstützt unter anderem Größen der Telekommunikationsbranche wie 1&1, Vodafone oder T-Systems bei ihrer voranschreitenden Digitalisierung. Damit unterstreicht das Unternehmen von Frank S. Jorga, dass Deutschland in der digitalen Spitzentechnologie besser aufgestellt ist als viele vermuten.

Die „Washington Post“ schrieb dazu in der vergangenen Woche: „Deutsche Tech-Unternehmen verkaufen halt keine Unmengen von Online-Anzeigen mit schwer überprüfbaren Versprechungen, sondern stellen Produkte her, die von Experten geschätzt werden“.

Perfekte Digitalisierung hängt nicht nur von der Technologie ab

Eine flächendeckende Abdeckung mit schnellem Internet ist eine der Aufgaben, die noch nicht erledigt sind. Eine weitere müssen Unternehmen und große Institutionen selbst lösen: Internet-Anwendungen wie die elektronische Kundenidentifikation in das digitales Gesamtkonzept eines Unternehmens einzubetten, es dürfen keine neuen technologischen Inseln entstehen. Anbieter wie WebID haben den Anspruch, eine Antwort auf diese Lösung zu haben. Jeder Digital-Experte wird unterstreichen, dass nicht miteinander kommunizieren könnende Datenbanken, Apps oder Schnittstellen Projekte verzögern und deutlich teurer machen: Es nützt wenig punktuell innovative Lösungen einzuführen, wenn andere Bereiche im Unternehmen noch von Hand Excel-Tabellen ausfüllen (müssen).

Louis Kuhnert
Louis Kuhnert
Louis ist seit Februar 2021 als Kampagnen- und Content-Manager bei Business.today Network tätig. Zuvor beendete er erfolgreich sein Journalismus-Studium und arbeitete u.a. für den Hamburger SV in der Medienabteilung.
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